Und schon ist es wieder
vorbei. Von Oktober bis Juli sind Menschen aus ganz Deutschland (und Umgebung)
nach ganz Deutschland (und Umgebung) gefahren, um Punkte für ihre Clubs und ihren Platz in der Rednertabelle zu
sammeln. Nicht ganz so viele Turniere wie letztes Jahr, dafür mit einer runden
Zahl zum Ende: 10 an der Zahl waren es und sie waren über ganz Deutschland
verteilt. Gewonnen hat
am Ende Göttingen. Keine Überraschung, das zeichnete sich ja schon sehr früh
ab.
Seit dem vierten Turnier
befanden sie sich kontinuierlich und kaum gestört an der Spitze der DDL. Mainz
hüpfte kurz näher an sie heran, aber den komfortablen Abstand von mindestens 15
Punkten konnte auch der DCJG nicht mehr aufholen. Am Ende waren es sogar 35
Punkte, die die Göttinger sich ergattern konnten. Ansonsten sehen die Kurven
der Clubs wie ein modernes Gemälde aus: verschlungene bunte Pinselstriche, denen
kaum einer eine Aussage abgewinnen kann. Wir können! Denn so viel bunt auf
einem Haufen zeigt doch nur, dass die Clubs der DDL sich einen harten Wettkampf
liefern und auf einem ähnlichen Niveau sind. Abgesehen vom Bayern München der
diesjährigen Saison kann man da von einem richtigen Battle um das Protest
sprechen.
Das zeigt sich auch in
der Menge der teilgenommenen Teams und Clubs. Letztes Jahr waren es 44 Clubs
und 646 Teams (Achtung! Mixed-Teams werden doppelt bis dreifach gezählt!).
Allerdings, das soll hier nochmal gesagt sein, hatten wir da auch vier Turniere
mehr in der Wertung. Dieses Jahr fehlten uns schmerzlich der Bodden-Cup und das
Meer. Einige DDL-Koordinatoren trauern diesem Urlaubswochenende ganz besonders
hinterher. Aber zurück zum DDL-Land. Das ist trotz weniger Turniere sogar noch
gewachsen: ein Club mehr (das Internat Schloss Hansenberg) erhöht die Anzahl
der DDL-Clubs auf 45. Dafür hat sich die Teamzahl auf 498 reduziert. Tja, ganz
lässt sich die Verschlankung des Turnierkalenders eben doch nicht wegreden.
Hoffen wir, dass es nächstes Jahr wieder mehr fleißige Turnierbienchen geben
wird.
Soooo viele Punkte! |
Kommen wir damit zum
Dauerbrennerthema diesen Jahres: den Frauen. Mann, wo seid ihr bloß alle? Aber
bevor wir schon wieder meckern, erstmal ein großes Lob an Frankfurt: 50% ihrer
Teilnehmer waren weiblich! Gut, es waren auch nur zwei. Applaudieren wir also
den Mainzern mit einer 40%-Quote bei 20 verschiedenen Teilnehmern. Was nach
vielen Startern klingt, wird jedoch noch von Münster (25) und der BDU (29)
getopped. Letztere profitierten vor allem von dem Potsdamer Turnier vor ihrer
Haustür. Wir wollen hier kein public shaming betreiben, deswegen verzichten wir
auf den imaginären Tortenwurf auf alle Clubs, die gar keine Frauen geschickt
haben. Noch gibt es ja niemanden, der dafür gute Gründe nennen konnte. Begeben
wir uns deswegen mal auf Motivationssuche bei denen, die das ja wissen müssen:
den Frauen in der DDL-Tabelle. In den Top20 finden wir nur eine Einzige und die
war in ihrer Funktion als DDL-Koordinatorin eben viel unterwegs. Fangen wir
grob an: insgesamt haben wir 97 Frauen unter den 362 Rednern. Das macht einen
Schnitt von 26,9%. Auch wenn wir uns die einzelnen Turniere anschauen, kommt
dieser Trend hin. In Heidelberg hatten wir glatte 30%, in Mainz dagegen nur 13%
Frauenanteil. Ähnlich niedrig war der Wert in Freiburg, obwohl das Turnier eher
mit einer Frauenorga assoziiert wird (O-Ton Alt-Koordinator). Wenn es nun nicht
die Assoziierungen sind, vielleicht sind Frauen dann einfach ein wenig fauler? Aber
auch nach Erreichbarkeit aufgeschlüsselt, lässt sich kein sinnvolles Bild ableiten.
Wir haben uns vieles angeschaut: Erreichbarkeit, Feature und Etabliertheit,
aber noch sind wir der Sache nicht auf die Spur gekommen.
Aber zurück zu unserem
Jahr. Insgesamt…nun, sind wir alle sehr weit gefahren. Die weiteste Strecke
aber haben wohl die Hamburger zurückgelegt, die aus dem hohen Norden bis nach
Heidelberg gekommen sind. Fleißig waren sie zwar auch, aber Göttingen, Mainz,
Münster und die Rederei sind das letzte Jahr noch ein bisschen mehr gereist.
Die Top-Quote hat keiner, aber diese vier haben nur ein Turnier ausgelassen.
Auch die Goldene Socke geht an einen
Menschen aus diesen Clubs: Jakobus Jaspersen aus der Rederei ist dieses Jahr
auf schlappe neun Turniere gefahren und hat sich damit die Goldene Socke
wohlverdient. Als effizientesten Redner können wir wohl Nicolas Eberle krönen,
der mit nur zwei Turnieren die Top10 erreichen konnte.
Wenn wir schon mal bei
den Rednern sind: was gibt es denn da noch Schönes zu sagen? Vor allem, dass
wir viele sind. Und wir sind überall verteilt. In den Top10-Rednern finden sich
sieben unterschiedliche Clubs, in den Top20 sogar schon elf. Die Übermacht der
Tübinger und Mainzer (und der zwei tapfer überlebenden Redereiler) aus dem
letzten Jahr ist somit durchbrochen. Die Punkte wurden ebenso bunter verteilt. Nur
Christoph konnte zweimal die 30 Punkte holen; ansonsten konnten sich 7 weitere
Redner über einen Top-of-the-Tab-Platz freuen und so die DDL am Ende noch ein
bisschen spannender machen.
Zuletzt noch etwas in
eigener (sabrinischer) Sache. Ich hatte zwei schöne Jahre in der DDL. Ich
finde, sie hat sich sehr gut entwickelt. Zwar gab es in diesem Jahr weniger
Turniere, aber die waren gut besucht und in der nächsten Saison sind schon die
ersten Slots vergeben. Außerdem wurde es wieder ein bisschen lebhafter (mir
wurde geflüstert, dass die DDL nach heftig umkämpften Jahren ein wenig
eingeschlafen sei). Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen sich Gedanken um
die Zukunft der DDL machen und sich über Anträge oder Mails einbringen wollen.
Ein bisschen tut es schon weh, die DDL jetzt in die Obhut anderer zu übergeben.
Es war eine sehr schöne Zeit, in der ich viele Leute und vor allem viele Excel-Befehle
kennen gelernt habe ;) Was das angeht, konnte ich definitiv nicht in Philipps
Fußstapfen treten, aber ich hoffe, dass ich alles zu seiner und eurer
Zufriedenheit gemanaged habe. Darum ging es ja schließlich: eine Liga für uns
alle zu schaffen.
Den neuen
Koordinatoren wünsche ich genauso viel Spaß und hoffe, dass sie mit der
gleichen Begeisterung an die Sache herangehen können.
Tschüss, liebe Saison!
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