Am
Wochenende zog es 20 Teams nach Marburg, um sich im Kampfstil der Briten dem
Turnier um das Sagenumwobene Schwert, den Wanderpokal des Brüder Grimm Cups, zu
stellen. Bevor die begehrte Trophäe aber mit heim genommen werden durfte,
mussten sich die Teilnehmer diversen Herausforderungen stellen, die sich die
wunderbaren Marburger Organisatoren hatten einfallen lassen. Beim Bauchtanz ohne Musik ertüchtigten sich die Debattierer bei einem Sportprogramm am Nachmittag. Diesmal Bauchtanz
ohne Musik! Nachdem es auf der WDM bereits ein Sportprogramm gab, scheint es sich
nun zunehmend im Debateland zu etablieren. Neben viel Freibier an zwei Social-Abenden in gemütlicher und unterhaltsamer Atmosphäre und vor allem
wechselnden Orten kamen auch die Leberzellen auf ihre Trainingsstunden.
Außerdem
eine skandalöse Anmerkung: Es gab bei einer Mahlzeit Fleisch! Der Sittenverfall
macht auch vor Marburg nicht halt….
Natürlich
mussten auch noch einige Meinungsverschiedenheiten geklärt werden. In den 4
Vorrunden fanden einige der Anwesenden
Drittmittel für Universitäten ziemlich doof, das
Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei schlecht, die Idee
der CDU in allen Bundesländern bei der nächsten Bundestagswahl anzutreten
genial und hätten
gerne im Frühjahr 1999 im Kosovo interveniert.
Im Halbfinale ging es dann um irgendwas mit Steuern. Nachdem am Ende noch schnell geklärt wurde, ob die Obama-Doktrin der USA geschadet hat, standen dann auch die Sieger fest. Gewonnen hat das Team aus Tübingen bestehend aus Lennart Lockstein und Konrad Gütschow. Bester Finalredner wurde Christoph Saß aus Münster.
Im Halbfinale ging es dann um irgendwas mit Steuern. Nachdem am Ende noch schnell geklärt wurde, ob die Obama-Doktrin der USA geschadet hat, standen dann auch die Sieger fest. Gewonnen hat das Team aus Tübingen bestehend aus Lennart Lockstein und Konrad Gütschow. Bester Finalredner wurde Christoph Saß aus Münster.
(Es
berichtete für Sie: Peter Tekaat, freier Mitarbeiter der Freien
Debattierligazeitung, direkt und fast-live aus Marburg)
Schauen wir
doch mal, ob sie auch genügend Punkte in der Tabelle gewonnen haben, um die
dominierenden Göttinger zu überholen.
Wer hat Angst vorm bösen Göttinger? Laufen statt stehen bleiben ist angesagt! |
Mit großem Vorsprung,
aber schwächelnd: Göttingen nimmt aus Marburg gerade einmal 3 Punkte mit. Was
ist denn da passiert, fragen wir uns? Der ehemalige Zweite Mainz lässt
ebenfalls viele Punkte liegen und bringt keinen Einzigen in die Karnevalshauptstadt.
Tübingen nutzt die Gunst der Stunde und schnappt sich somit den zweiten Platz. Der
dritte Platz dahinter ist hart umkämpft: zwischen Platz 3 und 7 liegen nur 11
Punkte. Das ist, wie wir jetzt sehen, jederzeit aufholbar. Damit haben wir drei
ausgeschriebene OPD- und ebenso viele BP-Clubs an der Spitze. Verwunderlich,
denn bisher hatten wir in der Saison nur zwei Turniere im OPD-Stil, aber gleich
fünf auf denen BP geredet wurde. Achtung Spoiler! Der Sommer wird wieder
rhetorischer. Wir sind gespannt, ob sich das auf die Clubbilanzen auswirkt.
Besonders
überraschend ist das Auftreten der Iserlohner in den Top10. Dreimal angetreten,
nur zweimal gepunktet, aber zweimal gut gepunktet. Sie müssen sich ihre Punkte
dieses Mal mit Münster teilen, andernfalls wären sie schon zwei Plätze weiter
oben. Besonders fleißig war bisher die BDU: durch 8 Teams in Potsdam sind
bisher 43 RednerInnen für sie angetreten. Das sind fünf mehr als für alle
anderen Clubs. Gleich 20 RednerInnen hatte auch Jena bisher auf Turnieren,
leider sind die jedoch mit nur 15 Punkten nach Hause gekommen und konnten sich
bisher nicht in die Top10 hocharbeiten.
Ein Fleißbienchen für Jakobus Jaspersen: er hat nur Freiburg ausgelassen! |
Auch in den
Top20-Rednern vermissen wir die Jenenser noch. Das kann unter anderen daran
liegen, dass sie viele unterschiedliche Leute geschickt haben. „Vielfahrer“ wie
Lennart Lokstein findet man unter ihnen nicht. Der hat dieses Wochenende zwar
14 Punkte gesammelt, sie werden ihm aber nicht angerechnet. Ihm nicht und fast
allen Top10-Rednern der DDL auch nicht. Durch ihr fleißiges Sammeln haben sie
die Höchstzahl der einrechenbaren Turniere bereits erreicht und können nur
durch Besserleistungen ihr Ergebnis verbessern. Redete man wie Lennart zweimal
ToT, dann ist das gar keine leichte Aufgabe. Nur Jonathan Scholbach hüpft durch
sein Rednerergebnis in die Top10 nach oben. Das bringt uns zur Frage des besten
Redners der Saison: ist er noch einholbar? Aber immer! Gehen wir von 3
gewerteten Turnieren aus, bräuchte Fabian Bickel nur noch einmal ein so tolles
Ergebnis, um Christoph Saß von Platz 2 zu verdrängen. Gleiches gilt für den
Hamburger Nicolas Garz. Blicken wir zuletzt auf das neue Lieblingsthema der
DDL: die Frauenquote auf Turnieren. Spitzenreiter in der Verteilung sind
Bayreuth und Bielefeld mit 67, bzw. 50%. Allerdings sollte man vor den
Begeisterungsstürmen dran denken, dass beide Clubs bisher auch nur 3, bzw. 4
Redner geschickt haben. Göttingen hatte – zum Vergleich – nur 11% weiblichen
Anteil in seinen Teams. Dafür, man höre und staune, 100% RednerInnen mit
Punkten! Das nennen wir mal breit aufgestellt.
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