Da hatte
sich jemand ganz schön aus dem Fenster gelehnt: Magdeburg kündigte sich als die
Stadt an, die die Schönste an der ganzen Elbe ist. Nun, die Elbe haben wir so
nicht sehen können, aber schön war’s auf jeden Fall. Der ganz eigene Ostcharme
strahlt einem schon entgegen, wenn man die Stadt nur von weitem sieht. Eignen wir uns in dem Fall einfach darauf, dass Schönheit immer auch subjektiv ist. Der
Turnierort, der war dann ja doch sehr ansehlich und die Debatten waren natürlich
unbestritten sehr, sehr schön. Schuld daran waren 16 Teams aus 16 verschiedenen
Clubs und deren JurorInnen. Natürlich ließ sich auch die Stadt blicken, die
ihren Titel als „schönste Stadt an der Elbe“ gerne verteidigen wollte: Hamburg
verpasste den Finaleinzug trotzdem knapp. Gut, dass solche Diskussionen eher an
anderer Stelle ausgetragen wurden.
Bei fast
wolkenlosem Himmel und höchstsommerlichen Temperaturen – zumindest im Inneren
der Räume – vergingen die vier Vorrunden viel zu schnell. Um aber das Turnier
nicht so früh beenden zu müssen, setzten die Organisatoren gleich noch ein
Halb- und Finale an. Trotzdem konnten einige unermüdliche Plappertaschen gar
nicht genug vom freien Reden bekommen und veranstalteten unter freiem Himmel
beim Abendessen eine Spaßdebatte für alle, die der Sucht des Debattierens nicht
entkommen konnten. Der zweiten Sucht aller Debattierer, dem Feiern, konnte am
Abend fröhlich gefröhnt werden. An günstigem Alkohol mangelte es nicht und wie
der Tag begann: mit dem Charme des Ostens, so endete er auch wieder in einer
Clubkaschemme direkt an der Uni.
Doch wie
schlugen sich eigentlich die lieben Göttinger, die zu diesem Zeitpunkt noch
ganz knapp nicht Sieger der DDL sind? Nun, die mussten sich einem Team Redereiler
geschlagen geben. Im Finale konnten die Heidelberger alle Trophäen,
einschließlich des Publikumspreises, abräumen. Außerdem widerlegten sie
erfolgreich, dass die Glocke eine unüberschreitbare rote Linie ist. In der
Tabelle wirft sie das immerhin einen Platz nach vorne. Während Göttingen weiter
voran galoppiert, ist dahinter vor dem (vielleicht) letzten Turnier der Saison
noch alles offen. Tübingen rettet sich mit einem Punkt Vorsprung doch wieder
aufs Podium, dicht gefolgt von Münster und Hamburg. Zwischen Platz 2 und 7
liegen nur 10 Punkte! Man muss kein Mathegenie sein, um zu erkennen, dass es
ein verdammt enger Kampf um das Treppchen geben wird. Wir sind gespannt, wie
sich die Teams auf dem HeidelBÄM schlagen werden. Ganz neu dabei: Augsburg!
Darauf ein dreifach donnerndes: Hallo! Hallo! Hallo! DDL-Land wächst und wächst
und gedeiht dabei ganz prächtig.
Ein Punkt mehr, liebe Göttinger, es hätte nur ein Punkt mehr sein müssen |
Und wie es
erst bei den einzelnen Rednern wächst: 287 verschiedene Debattierer konnte man
bisher auf Turnieren beobachten. Das bedeutet natürlich auch, dass der einzelne
Redner nicht so häufig wieder in Erscheinung tritt, wie es die letzte Saison
noch der Fall war (für Statistikfans: die Anzahl der Turniere hat sich dabei
leider nicht erhöht. Mehr dazu aber in unserem DDL-Abschlussbericht). Die
jedoch größte Nachricht (an dieser Stelle einen Trommelwirbel einführen):
Lennart Lokstein wurde als führender Einzelredner abgelöst. Nun, ganz so
überrascht sind wir irgendwie doch alle nicht mehr, wenn wir hören von wem. Das
scheint das Jahr des Christoph Saß zu werden. Mit zwei Top-of-the-Tabs und
einem zweiten Platz sichert er sich souverän das Goldtreppchen. Mit zwei
weiteren ToTs, die sich Lennart geschnappt hat, bleiben gar nicht mehr so viele
übrig. Mit 23 Plätzen macht Sabrina Effenberger nach diesem Wochenende den
größten Sprung nach vorne, schrammt jedoch trotzdem knapp an den immer noch
männlichen TopTen vorbei. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben – liebe Frauen,
wer hat Lust auf einen Melonenschnaps im schönen Heidelberg in drei Wochen?
Doch verlassen wir dieses Dauerthema und werfen einen ersten Blick auf die
Saisonstatistiken. Dank Potsdam war die BDU dieses Jahr bisher mit den meisten
(unterschiedlichen) Rednern vertreten. Gleich 25 Berliner begrüßten wir in ganz
Deutschland. Knapp dahinter finden sich Münster und Mainz. Göttingen schickte
zwar nur 10 Leute auf Turniere, dafür bekamen aber auch alle 10 dort Punkte für
die Einzelrednertabelle. Liebe Göttinger, irgendwas habt ihr dieses Jahr verdammt
richtig gemacht.
Und wer weiß, vielleicht können wir alle in drei Tagen auf euren Sieg
anstoßen!Konrad bleibt trotz nur dreier Starts in Reichweite des Podiums |
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