Die Deutschsprachige Debattierliga (DDL) ist der Zusammenschluss dezentral organisierter Debattierturniere im deutschsprachigen Raum zu einem gemeinsamen ganzjährigen Wettbewerb. Gewertet werden die Leistungen von Clubs, Rednern und Juroren.
Das Regelwerk der DDL findet sich hier, Kontaktaufnahme mit den Koordinatoren Mareike Steiner und Justus Raimann ist jederzeit per E-Mail möglich.

Samstag, 22. November 2014

Liebe Närrinnen und Narrhalesen, es ist mal wieder schön gewesen


Liebes VDCH-Land an den Empfangsendgeräten,

das gezwungener Maßen lustigste Turnier der Saison liegt hinter uns. Von nun an ist Debattieren wieder ein Jahr lang humorlos und bitterer Ernst. In Mainz stellten die Chefjuroren Alexander Labinsky(DD), Lennart Lokstein(Tü) und Sascha Schenkenberger(MZ), im lächerlichsten lustigsten aller Debattierformate, Themen der Kategorie "Sollen wir die Erde in den Mittelpunkt des Universums beamen" oder "Soll sich Luke Skywalker Darth Vader anschließen?". Damit hier der Humor richtig eingeordnet wurde gab es vorab eine einseitige, einseitige (Tusch bitte!) "Gebrauchsanweisung" für Juroren. Gebrauchsanweisungen für Spaß abseits der Debatten hatte der Debattierclub Johannes Gutenberg jedoch nicht nötig. Es gab ein Pubquiz, das die Gäste, eine Improtheatershow, die Lachmuskeln und eine Ein-Euro-party, die die Leber beanspruchte. Die Gäste wurden wie bei FDL-Turnieren üblich bei Clubmitgliedern untergebracht, die im Mainzer Fall selbst aus Wiesbaden, also anderen Bundesländern kommen. Aber eigentlich ging es ja mal wieder um Debatten, davon 3 Vorrunden, zwei Halbfinales und ein Finale. Und wo kamen die lustigsten Debattierer Deutschlands her?

Wer fehlt? Vorjahresgesamtsieger Marburg!


Münster aus Westfalen! Aus Westfalen! Eine Länderei, die für das Fehlen eines ausgeprägten Humors bekannt ist. Aber die Titelverteidiger(zu 2/3; 1/3 war Jena) im Halbfinale von zwei Dresdenern und einem Mainzer mit der besten Einzelleistung des Turniers (251 Punkte) herausgeschmissen wurden. Diese trafen auf die Münsterander, die Freiburg mit nur einem Punkt Unterschied schlugen. Der Schlüssel zum Münsteraner Erfolg könnte in einer gewissen Konstanz begründet sein, da zwar kein Redner von ihnen die magische 50 oder das Team die 250 knacken konnte, aber alle drei in den Ausscheidungsrunden einen 48,5 Punkte Schnitt redeten und beide Male insgesamt 243 Punkte für das Team zu buche standen. Dies wird durch die Feststellung unterfüttert, dass der beste Münsteraner immer (Final- und Vorrundentab) hinter einem Redner aus jedem anderen gebreakten Team steht. Für die Saisontabelle bedeute dies, dass die Schnecke des letzten Jahres Tempo aufgenommen hat und einen für Münster seit Beginn der Aufzeichnungen erstmaligen ersten  Platz in der Tabelle besetzt (sogar ein zweiter wäre ein Novum gewesen). Dahinter haben nur noch Bonn von drei jungen Debattieren profitiert und einen Sprung nach oben gemacht. Der Mangel an Bewegung begründet sich dadurch, dass unter den bepunkteten Clubs 6 diese Saison zum erstenmal mit Punkten heimfuhren oder sogar antraten.

30 Punkte sind derzeit noch die Glasdecke, die Einzelerfolge von Punktesammlern trennt.


Auch in dieser Tabelle dürfen wir 5 neue Namen begrüßen. Allen voran den Top of the Tab Redner Thore Wojke, der als Einziger einen 50,00er Schnitt erreichte. Nicht in der Tabelle ist der Meister der Späße, weil beste Finalredner, Marcel Sauerbier, der nach zwei sehr starken Reden im Finaltab den zweitbesten Schnitt (48,8) vorweisen kann aber nach den Vorrunden "nur" auf Platz 9 zu finden war. Das wir noch eine Frühe Phase der Saison haben lässt sich daran ablesen, dass es für die Top 6 Redner mit der Ausnahme von Philipp Schmidtke das erste Saisonturnier war.

"Mainz, Mainz, Mainz!"
 - Annonymer Münsteraner nach dem Finale, irre einen Pokal streichelnd
Finaltab

HINWEIS: In diesen Artikel hatte sich ein Fehler eingeschlichen. Vermutlich aus Reflex wurde bei der Berechnung der Tübinger Punkte 20/3*2 ~ 14 errechnet (oder aber wir haben die Aufteilung beim übertragen vergessen). Korrekt war aber nur 14/3*2 = 9. Dadurch hat Münster sogar Tübingen überholt.
Andere Mixed Teams zur vollständigkeit:  Dresden Mainz 16/3*2= 11(DD), 5(MZ aber durch eigenes Team verfallen) Aachen Jena 5/3*1=2(AA) 3(J)