Die Deutschsprachige Debattierliga (DDL) ist der Zusammenschluss dezentral organisierter Debattierturniere im deutschsprachigen Raum zu einem gemeinsamen ganzjährigen Wettbewerb. Gewertet werden die Leistungen von Clubs, Rednern und Juroren.
Das Regelwerk der DDL findet sich hier, Kontaktaufnahme mit den Koordinatoren Mareike Steiner und Justus Raimann ist jederzeit per E-Mail möglich.

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Advent, Advent...

Nach dem Nikolausturnier in Münster fand am letzten Wochenende auch das zweite, thematisch dem Countdown auf Weihnachten (sprich Advent) angepasste, Traditionsturnier statt. Die Adventsdebatten in Jena waren diesmal mit 5 Räumen ein bisschen größer als im letzten Jahr und auch sonst gab es so einiges Neues.

Vor allem die öffentliche Finaljurierung war eine VDCH-weite Neuheit, wobei die Zuschauer sich am Ende nicht ganz einig waren, ob es sich nicht vielleicht bei wichtigen, unter Zeitdruck stattfinden Jurierungen, um eines jener Dinge hält, deren Zustandekommen man lieber nicht so genau kennen möchte.
Auch das Video der Debatte und der Jurierung sind schon online, und selbst wenn es vielleicht für einige beteiligte Teams etwas ernüchternd war, wird es aber bestimmt für zukünftige Juror*innen sehr lehrreich sein, Jurierung und Debatte direkt nebeneinander zu sehen. Für die nächste Innovation in VDCH-Land könnte da vielleicht noch der Vorschlag aus Hamburg sorgen, beim nächsten Mal das Ganze ein bisschen mehr an die Bedürfnisse des Publikums anzupassen.

Nun zu den Punkten:
Obwohl die Münsteraner die weite Strecke nach Jena nicht auf sich nahmen und damit das erste Turnier der Saison verpassten, konnten die Freiburger nur ein bisschen den Abstand verkleinern, jedoch nicht Münster auf Platz 1 überholen. Größter Gewinner des Turniers ist auf jeden Fall die Heidelberger Rederei. Mit dem Turniersieg (Herzlichen Glückwunsch!) konnten Jakobus und Anna nicht nur nach ganz oben aufschließen, sondern auch den größten Sprung in den Top Ten machen. Insgesamt fällt ab Platz 6 das Feld langsam ab und Frankfurt auf Platz 7 hat schon nur halb so viele Punkte wie die Münsteraner auf Platz 1. Insgesamt konnte Göttingen den größten Sprung machen. Der Vorjahresgewinner ist mit nur einem kümmerlichen Punkt in das Turnier gestartet und konnte von Platz 18 auf Platz 12 klettern. Die Tübinger sind im zweiten Jahr in Folge nach dem 3. Turnier auf Platz 4, aber letztes Jahr reichten 20 Punkte aus um die Platzierung noch bis nach das 4. Turnier zu halten (damals reichte ihnen ein Turniersieg im ersten Turnier). Heute würden 20 Punkte gerade noch für Platz 8 reichen. Glückwunsch an Tübingen für die weiterhin spitzenmäßige Jurierleistung. Mit 3 JP konnten sie nicht nur zusammen mit St. Gallen das Turnier toppen, sondern bleiben auch weiterhin führend in der Gesamtjurierzählung.

Ohne Jurierpunkte sähe die Tabelle schon anders aus: Berlin und Freiburg wären auf dem selben Platz und Tübingen wäre weit hinter die Rederei zurückgeworfen

Auch bei den Einzelredner*innen gab es Verschiebungen. Mit einem "Top of the Tab" schnappte Jakobus Jaspersen, Julian Vaterrodt den ersten Platz weg. Den größten Sprung innerhalb der Top 10 machte Jannis Limperg, der sich von Platz 9 auf Platz 4 schob. Den höchsten Einstieg schaffte Nikos Bosse, der sich mit einem zweiten Platz im Tab direkt in die Top 10 brachte. Die größten Sprünge insgesamt machten Sabine Wilke und Anna Markus mit 18, respektive 20 Plätzen. Damit hat sich die Frauenquote in den Top 20 zwar nicht wirklich verbessert (was vielleicht auch daran liegt, dass gleich 3 Frauen auf Platz 21 lauern), die Quote in den Top 10 aber schon gleich mal verdoppelt.

Jakobus Jaspersen auf Platz 1 als einer von 3 Rednern, die es auf alle Turniere bisher geschafft haben

Dienstag, 13. Dezember 2016

Nikolaus, du guter Mann, schau dir diese Punkte an!


Alle Jahre wieder kommt das Nikolausturnier aus Münster. Inzwischen schon eine feste Institution im VDCH-Land erreichte es mit 10(!) Debattenräumen auch dieses Jahr wieder die Ausmaße einer ZEIT DEBATTE – und das ganz ohne die entsprechende finanzielle Förderung. Unseren Respekt, liebe Münsteraner!

Beim Nikolausturnier handelt es sich um ein so genanntes „Pro-Am“-Turnier (begrifflich etwas unscharf dem, warum auch immer, Golfsport entlehnt), in dem jedes teilnehmendes Team aus einem erfahrenen Debattierer („Professional“) und einem Einsteiger („Amateur“) bestehen soll. Dabei zählt als Einsteiger, wer nicht länger als 10 Monate debattiert, an höchstens zwei nicht explizit als Einsteigerturnier ausgewiesenen Turnieren teilgenommen und kein solches gewonnen hat.

Dadurch stellt das eintägige Nikolausturnier auch wiederum alle Jahre eine #Vogelschau für die Talente der aktuellen und kommenden Saison dar. Aber dazu mehr später.

Sinterklaas aka Nikolaus zieht ein bei der DDL.


Uns kam ausschließlich positives Feedback zum Turnier zu Ohren, so dass wir sicher sein können, dass alle Teilnehmer „froh und munter“ waren, trotz des harten Kampfes um die 4 direkten Sprungplätze ins Finale. Gelobt wurde insbesondere die organisatorische Freude am Detail, ausgedrückt durch Kakao, Glühwein und Schokonikoläuse für alle Teilnehmenden, des Weiteren die Vielzahl an ökologisch-dynamischen Smoothies.

Werfen wir nun einen Blick auf die Ergebnisse:

Die DDL-Clubwertung nach dem Nikolausturnier: Wie am Saisonanfang zu erwarten, gibt es noch starke Fluktuationen an allen Positionen innerhalb der Tabelle













Der Debattierclub aus Münster nutzt den kurzen Anreiseweg (6 gestartete Teams!) und erringt als Turniersieger das höchste Einzelturnierergebnis der bisherigen Saison. Tatsächlich formal sogar das höchste jemals in der DDL vorgekommene, weil die Erweiterung des DDL-Regelwerks um Jurierpunkte zu Beginn der Saison Ergebnisse über 20 Punkte ermöglicht hat. In diesem Zusammenhang ist die Streitkultur aus Tübingen wieder einmal lobend zu erwähnen: Mit zwei geschickten Juroren, die beide weitersprangen, erhält sie vier Jurierpunkte.
Münster übernimmt auch die Führung in der Tabelle, mit etwas Abstand auf den erfreulich vitalen Debattierclub aus Freiburg, der jetzt schon mehr Punkte verbucht als nach der ganzen letzten Saison. Da, wer BP sagt, auch BDU sagen muss, sichern sich die Berliner mit einem großen Sprung vorwärts den Gleichstand auf dem 2./3. Platz mit dem Club aus dem Breisgau.

Die zweite Einzelrednertabelle der Saison: Viel Bewegung an der Spitze und viele neue Namen


Auch die Einzelrednertabelle ist zu Beginn der Saison noch sehr dynamisch: Neuer Tabellenführer ist Julian Vaterrodt. Die Frauenquote in den Top 25 ist noch immer erfreulich groß, allerdings wiederum geringer in den unmittelbaren Top 10. Da geht doch noch was! Den größten Sprung macht Marion Seiche aus Frankfurt: Aus dem Stand mit Maximalpunktzahl auf den vierten Platz.
Weiterhin finden sich einige Namen in der Tabelle, die in der letzten Saison dort noch nicht vertreten waren, was den Nachwuchscharakter des Nikolausturnieres wiederspiegelt.
Wir sind gespannt, wie sich das nach den Adventsdebatten aus Jena weiterentwickeln wird.