Die Deutschsprachige Debattierliga (DDL) ist der Zusammenschluss dezentral organisierter Debattierturniere im deutschsprachigen Raum zu einem gemeinsamen ganzjährigen Wettbewerb. Gewertet werden die Leistungen von Clubs, Rednern und Juroren.
Das Regelwerk der DDL findet sich hier, Kontaktaufnahme mit den Koordinatoren Mareike Steiner und Justus Raimann ist jederzeit per E-Mail möglich.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Der natürliche Gang der Dinge


Der gemeine Debattierer durchlebt das Jahr über einen starken Wandel. Im Januar kriecht er mit kleinen Augen und vollem Bauch aus der familiären Höhle und erblickt so langsam aber sicher wieder Debattierlicht. Aber es ist kalt draußen, die Hirnzellen noch im Winterschlaf und die Leber noch nicht ausreichend trainiert, sodass er nach den ersten, meist frustrierenden Turnieren sich erst einmal wieder zurückzieht, seine Wunden leckt und sich erholt. Doch bald kommt der Frühling und mit ihm die Gefühle. Der Debattierer wird unruhig. Will raus, sich mit anderen messen und sein Revier markieren. Die Hirnzellen werden warm, die Leber größer und die Schmetterlinge im Bauch treiben ihn an. Mit dem Übergang zum Sommer kommt seine Höchstform. Jedes Wochenende misst er sich und nimmt jedes Turnier mit was er bekommen kann. Er braucht Futter. Doch mit den steigenden Temperaturen läuft sich auch der Debattierer etwas heiß. Die Leber beginnt Probleme zu machen, der Bauch ist vor lauter Pizza und Döner gewachsen und der Schweiß läuft immer schneller die Stirn hinunter. Gleichzeitig kommen dem Debattierer komische Gedanken: „Soll ich manchmal auch was mit anderen Leuten machen?“ „Muss ich nicht eigentlich mal lernen?“ „Warum stresst meine Freundin schon wieder rum?“. Von Gedanken und schlechtem Gewissen geplagt wird er ruhiger. Doch im Herbst merkt er, dass der Winter sich ankündigt und sein Hunger nach Debatten wird nochmals stärker. Das Fettpolster will sich angefressen sein. Aber Wenn dann die Adventskerzen eine nach der anderen angehen wird er träge. Er weiß, dass es bald wieder Zeit wird in die familiäre Höhle zu kriechen und sich zu erholen. Doch bevor dies geschieht, gibt es noch ein letztes Aufbäumen. Noch einmal in die Studienstadt Schillers bevor das Jahr vorbei ist.

Vom geschmückten Verkündungsraum empfangen, von selbstgebackenen Plätzchen gesättigt und von Glühwein beschwipst gerät er jedoch schnell in eine gemütliche Stimmung. Einzig die Themen reißen ihn zwischendurch aus der Comfort-Zone: Herausforderung, Bilder toter Menschen, Minderheitenschutz und Opferbereitschaft durchbrechen die Entspanntheit und sorgen dann doch für kompetitiven Wettstreit, Diskussionen und die bekannte Pöbelei.
Doch Pöbelei ist anstrengend und der Debattierer merkt dass ein ganzes Jahr voll langer Reisen, viel Alkohol und wenig Schlaf hinter ihm liegt und verkriecht sich deswegen schon frühzeitig in seinen Schlafsack.
Dieses mal nicht Bier, Wein und laute Musik. Dieses mal Träume voll Gemütlichkeit. Auf der Rückreise sind die Gedanken schon voll auf den familiären Bau gerichtet, wenn auch es seltene Artgenossen geben soll die sich noch vollends über die erworbenen Punkte freuen:

 

Göttingen sichert sich mit den erworbenen Punkten weiter den 1. Platz. Doch Münster springt mit dem Sieg in Jena auf Platz 2.. Außerdem rückt Leipzig mit ihrem 2. Platz in die Top 10 auf. Die letztjährigen Kämpfer um den Sieg Mainz und Tübingen fallen weiter zurück. 

Bei den Rednern bekommt Lennart Gesellschaft und muss sich das Podium nun mit Fabian teilen. Christoph und Jakobus nutzen Jena um auf Platz 3 und 4 vorzurücken. Mit Alexander, Jonathan, Julian und Frederick gibt es außerdem 4 neue Gesichter in den Top 20. Nur die Frauenquote ist nicht vorzeigbar. Unter den Top 20 hält nur Tanja noch die Fahne hoch.
Dies war ingesamt in Jena auch ein erkennbares Problem. Von 32 Teilnehmern waren nur 5 weiblich. Das muss in Paderborn wieder besser werden!

Montag, 7. Dezember 2015

Vom vollgefressenen Weihnachtsmann und betrunkenen Rentieren


„Puh, war das anstrengend“, stöhnt der Weihnachtsmann, schüttelt sich den Schnee aus dem Bart und lässt sich auf den großen Ohrensessel am Kamin fallen. Sofort kommen eifrige Wichtel angerannt, die ihm den leeren Sack abnehmen und ein Glühbier hinstellen. „Hay, warum hat Rudolph denn so eine rote Nase?“, ruft Dominik, der Stallwichtel, von draußen herein. Der Weihnachtsmann winkt ab: „Wie jedes Jahr, es gab kostenlosen Glühwein und er kennt seine Grenzen einfach nicht.“ Er klopft sich auf den runden Bauch und lacht, als eine Naht am Mantel gefährlich zu krachen beginnt: „Und genügend Lebkuchen und Kekse hatten sie auch.“ Ein besonders eifriger Wichtel hüpft auf die Knie des Weihnachtsmannes: „Waren wieder so viele liebe Kinder da?“ „Natürlich“, die Mütze wackelt, als der Weihnachtsmann kräftig nickt „und es werden immer mehr. Dieses Jahr habe ich gleich 72 Redner und 20 Juroren vermerkt.“ „Na super. Da müssen wir schon wieder Sonderstunden schieben“, stöhnt das Christkind, das gerade mit einem Stapel Geschenken in der Hand aus der Werkstatt kommt. „Jammer nicht. Den besonderen Schokonikolaus habe ich doch schon längst an alle verteilt“, der Weihnachtsmann lächelt gütig und klopft dem Christkind aufmunternd auf die Flügel. „Noch sechs Wochen, dann fliegen wir wieder in den Süden und machen Urlaub, meine Liebe. Und dieses Jahr wird es etwas ganz besonderes! In Paderborn waren wir nämlich noch nie.“ „Paderborn? Das sagt mir was…“, überlegt das Christkind laut, doch bevor es auf den richtigen Gedanken kommt, wird es von einem Wichtel unterbrochen. Er zieht eine kilometerlange Liste hinter sich her: „Hinter welchen Namen soll ich ein besonders brav vermerken?“ Der Weihnachtsmann nimmt einen tiefen Schluck Glühbier: „Elin Böttrich, Barbara Schunicht und Marc-André Schulz. Die haben wirklich ganz besondere Arbeit geleistet. 9 Themen für ein ganzes Wochenende, das ist wirklich eine Leistung. Bring ihnen dieses Jahr auf jeden Fall ein Geschenk mehr. Und vergiss nicht die Cheforganisatoren des Wochenendes. Denen kannst du gegen den Stress einen kleinen Schnaps einpacken.“ Das Christkind zieht entrüstet eine Augenbraue hoch: „Findest du nicht, dass du sie nicht auch noch zum Alkohol verführen musst?“ „Aber Liebes, so ein kleines Schnäpschen hat noch niemandem geschadet. Und sie haben ihn sich wirklich verdient. Apropos, wie geht es Rudolph?“ Von draußen kommt Dominik in die warme Stube und klopft sich den Schnee von der Hose: „Der ist schon fast wieder auf dem Damm. Muss sich nur mal ausschlafen. Aber er hat ein ganz verklebtes Fell, was habt ihr bloß getan?“ „Ooh“, der Weihnachtsmann leckt sich über die Lippen „das ist bestimmt Schokolade aus dem Schokofondue. Ich hab mir ein paar Bananen und den Topf mitgenommen, aber er ist solche Schlangenlinien geflogen, dass ein bisschen was davon verkleckert wurde.“ Das Christkind wirft einen bedeutsamen Blick auf seinen Bauch, der sich unter dem roten Mantel wölbt, doch bevor sie etwas sagen kann, hüpft ein Wichtel mit einem Brief in der Hand durch den Kamin. „Paul, ich habe dir schon zigmal gesagt, dass das gefährlich ist. Der Weihnachtsmann hat auch lange dafür geübt“, meckert ihn der Oberwichtel an. „Aber es war wichtig!“, verteidigt sich das kleine Männchen. „Ich habe hier einen Brief der DDL-Koordinatoren. Sie bitten den Weihnachtsmann um ganz viele kleine Geschenke. Sie wollen, dass er allen braven Debattierern Punkte zum Nikolaustag bringt.“ „Na, zeig doch mal her“, brummelnd überfliegt der Weihnachtsmann die lange Liste mit Namen und Punkten. „Da werden sich bestimmt einige sehr freuen. Aber beeilen müssen wir uns, der Nikolaustag ist ja schon heute. Paul, bring mir bitte diesen Kasten mit den Tasten, den sich alle erwachsenen Kinder wünschen.“ Der Kleine salutiert: „Den Computer? Kommt sofort!“ Und schon wuselt er in das Nebenzimmer, das vor lauter Akten und Notizen kaum noch als Büro identifizierbar ist. „Hier!“, eifrig streckt er dem Weihnachtsmann das Gerät hin. Der macht eine kleine Bewegung mit der Hand und auf dem Bildschirm erscheint eine neue, ganz aktualisierte Form der DDL-Tabelle. „Lasst uns doch mal schauen, welcher Club die fleißigsten Redner stellt“, sagt der Weihnachtsmann, setzt sich seine Lesebrille auf und scrollt nach oben: „Schade, dass man nur einmal Punkte verteilen darf. Andernfalls hätten die Hamburger diese Woche satte 18 Punkte auf ihrem Konto verbuchen können. So sind sie mit den übrigen 12 aber immer noch auf Platz 10 gesprungen. Das größte Geschenk haben sich aber die fleißigen Göttinger gemacht. Gegen die Rederei, die trotz dreier Teams nur die Rute mitnehmen konnten, haben sie sich auf den ersten Platz zurück gekämpft. Stetig dabei und jetzt auch belohnt wurden die Mainzer, die sich mit 7 gestellten Teams diese Saison nicht nur als fleißig, sondern auch als effizient gezeigt haben.“ Kurz stutzt der Weihnachtsmann: „Habe ich mich etwa verrechnet? Hier steht, dass es 37 angetretene Teams gab.“ „Du wirst auf deine alten Tage noch ganz schusselig“, das Christkind schüttelt den Kopf „MixedTeams werden doppelt gezählt.“ „Die neue Technik war noch nie meine Stärke“, nuschelt der Weihnachtsmann in seinen Bart.



Mit einem Doppelten ToT schafft Iserlohn den Sprung in die Top10

Der eifrige kleine Wichtel klettert auf seinen Schoß und schaut neugierig auf den flackernden Bildschirm: „Meinst du, die Menschen freuen sich über die ganzen Punkte?“ „Aber natürlich“, nickt der Weihnachtsmann „am Ende können die besonders Braven und Fleißigen sich über einen hübschen Pokal freuen, den die DDL-Wichtel für sie bereit halten. Und schau, da, Lennart Lokstein war zweimal gut und ist damit auf dem besten Wege den ersten Platz zu sichern. Was mich aber besonders freut, ist, dass inzwischen über 100, beinahe 150 Menschen den Weg zum Turnierdebattieren gefunden haben. Der Hälfte davon wurden sogar schon Punktegeschenke gemacht. Wenn das nicht eine faire Welt ist, nicht wahr?“ Das Christkind blickt ihm skeptisch über die Schulter: „Naja, fair ist leicht gesagt. Ich finde nur 30 Frauen, das ist gerade mal jeder Fünfte Debattierer. Gut kann man das nicht nennen.“ Betrübt schüttelt der Weihnachtsmann den Kopf und wischt ein wenig Glitzerstaub vom Heiligenschein des Christkinds: „Ich weiß auch nicht, was wir da machen sollen. Unter den Top10 gibt es keine Einzige, in den Top20 auch nur Eine. Hat jemand eine Idee?“ Hoffnungsvoll blickt der Weihnachtsmann seine Wichtel an.

 Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: Jakobus Jaspersen schafft es mit 3 Teilnahmen in die Top20


Dienstag, 24. November 2015

Freiburg bringt die Nostalgie zurück

Sie sind echt ein ultraheißes Team, wenn sie gegen Angst und Schrecken zieh'n - siehts für dich mal finster aus, die Turtle Jungs holen dich da raus!, hallt es durch den Raum. Auf der Tanzfläche hüpfen Chip und Chap herum und an der Bar lassen sich Hanni und Nanni Drinks von Jim Knopf ausgeben. Die Party geht ab, alle wirken wie verrückt, Hein Blöd, Käpt'n Blaubär und die Anderen sind entzückt. Es ist ein ganzer Raum voller Kinderhelden! Was klingt wie der Traum eines junggebliebenen Erwachsenen, machten die Freiburger für alle die wahr, die den Weg über Stock und über Stein oder durch viel Tunnels und Geleisen mit Eisenbahnverkehr auf sich genommen hatten. Mit zugelosten Charakteren und Partnern für den Abend, die automatisch ein Freigetränk bedeuteten, haben sich die Schwarzwaldcupler in die Herzen der Debattierer organisiert. Als Superhelden bei Tageslicht sorgten die Chefjuroren Allison Jones, Alexander Labinsky und Marion Seiche für wunderbare Themen – frei nach dem Motto: Hier gibts für jeden was, Spannung und so viel Spaß, Frohsinn und Freude und mehr. So konnte jeder fröhlich, so fröhlich nach einem Wochenende voller Reden nach Hause fahren, wo schon die ersten Weihnachtsmärkte, Glühweintreuekarten und Lebkuchenherzen warten. Wo normale Menschen an Geschenke kaufen, Weihnachtsbaum schmücken und Wollmützen anziehen denken, denken wir Debattierer jedoch nur: In einem unbekannten Land in gar nicht all' zu langer Zeit ist ein Turnier schon sehr bekannt; Von dem sprach alles weit und breit. Sucht einen Anfänger oder einen Profi für euer Team: das alljährliche Nikolausturnier steht vor der Tür!


Für das Erraten der Lieder am Partyabend des Schwarzwaldcups (oder jetzt, in diesem Text) konnten zwar keine Punkte verteilt werden – dafür freuen sich jedoch ganz andere. Unter anderem eine DDL-Koordinatorin, die ihren Club mit einer Punktespritze nach vorne setzen konnte. Göttingen musste sich von seinem ersten Platz auf den Dritten verdrängen lassen und auch weiter hinten wurde kräftig durchgemischt. Aachen, Tübingen und die BDU können sich noch nicht ganz entschieden, wer das Rennen am Ende machen wird, aber ihnen kommen 2 neue Konkurrenten in die Quere. Applaus, Applaus, Applaus für zwei neue Gesichter auf der DDL-Bühne: Saarbrücken und Kiel machen sich gut in der Reihe der Auserwählten. Es gibt also nur Gründe zur Freude. Schon deswegen, weil bei 12 Teams an 13 Clubs Punkte verschüttet wurden.


Gleich zwei Neueinsteiger schaffen es in die Top10


Und die Redner? Die kuscheln munter weiter und setzen den Trend der letzten Wochen fort. Auf Platz 1 haben wir nun gleich drei Redner. Beachtenswert: bis einschließlich Platz 30 finden sich nur zwei Redner mit mehr als einem Start. Julius Steen und Jakobus Jaspersen aus der Rederei Heidelberg standen zwei Wochen am Rednerpult, während alle anderen Gesichter bisher nur einmal das Wort an die Juroren richteten. Das führt nicht nur zu sehr vielen Rednern mit Punkten (57!), sondern wie auch letzte Woche zu vielen Rednern mit identischer Punktzahl. Top-Ten-Rednerclub ist momentan die BDU mit 3 Leuten. Doppelt verwunderlich: auf drei Turnieren starteten sie nur auf einem. Trotzdem ist auch die Anzahl der gesendeten Teams mit 8 gleich 8mal so hoch wie bei den meisten anderen Clubs. Wollen wir doch mal sehen, wie lang diese Ein-Turnier-Politik durchhält.  


Der ehrgeizige Titelkampf ist noch nicht eröffnet: Plätze werden noch fair geteilt!

Sonntag, 22. November 2015

Punky Potsdam



Fast wirkt es wie ein Berliner Klassentreffen: am Wochenende traten 16 Teams in Potsdam gegeneinander an, von denen gleich 9 den kurzen Weg aus der deutschen Hauptstadt auf sich nahmen. Ähnlich war dann auch die Verteilung im Finale: 3 Teams mit Berliner Background gegen die einsam kämpfenden „Hoffnungsträger“ aus Göttingen. Lediglich 6,5 (Mixed-Team!) andere Clubs waren auf dem Turnier zu treffen. Doch nicht nur berlinerisch, auch ordentlich punkig ging es am Wochenende zu. Einer der Chefjuroren wurde als Bewohner einer „Punk-Wohnung“ entlarvt und die Hausparty zu Ende des Turniers fand direkt neben ehemaligen Hausbesitzern statt. Passend dazu wurden auch die Themen der drei Chefjuroren Philip Schröder, Christina Dexel und Moritz Kirchner als „ganz großes Kino und besonders punkig“ angekündigt. Die DDL-Koordinatoren sind nach diesem Wochenende in der Stimmung für Irokesen und besondere Haarfarben!
Ganz euphorisch können wir ein Lob an das DDL-Land schicken. Nicht nur gab es beinahe eine 50-50-Verteilung zwischen Männern und Frauen im Finale (3 zu 5), es konnte sich das reine Frauenteam auch noch durchsetzen. Wir haben Hoffnung, dass sich dieser Trend fortsetzt! Vielleicht knacken wir die 30%-Marke diese Saison ja doch noch. Aber des Lobes nicht genug: nach einer quasi nicht vorhandenen Jurorenmentalität in Mainz gab es dieses Wochenende nichts zu bemängeln. Räume mit 3 bis 4 Juroren sind das, was wir uns wünschen!

Schauen wir auf die Tabelle und sehen, ob sich die Berliner mit diesem Turnier entsprechend stark klassifizieren können.
Ganz vorne sehen wir neue Gesichter: die Göttinger setzen sich auf den von Mainz angewärmten Platz. Sicher ein gutes Gefühl da vorne, wir erwarten anhaltend gute Leistungen aus der Mitte von Deutschland. Sie setzen sich nicht nur an die Spitze, sie machen gleichzeitig den größten Sprung der Woche.  Gemeinsam mit Marburg und der DU Dresden, beide neu in der Tabelle, hüpfen sie um 8 Plätze voran. Direkt dahinter tummeln sich Tübingen und die BDU auf dem zweiten Platz, die trotz vieler Teams natürlich „nur“ die Gewinnerpunkte mitnehmen können. Es ist die Woche der doppelten Platzbelegung: Tübingen gegen die BDU, die Rederei gegen Mainz und Hamburg gegen Kaiserslautern. Wollen wir doch mal sehen, ob sich nach dem Schwarzwaldcup Neues ergibt.

12 Clubs konnten schon Punkte erreichen



Zwei Turniere, zwei Leute an der Spitze. Da Lennart und Fabian beide auf jeweils einem Turnier geredet und jeweils den ersten Platz belegen konnten, haben wir momentan eine Doppelspitze. Auch dahinter: traute Zweisamkeit. Nicolas und Jonas teilen sich nicht nur Club, sondern auch Platz 3. Richtig kuschelig wird es jedoch auf Platz fünf. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die BDU, Göttingen und Tübingen das Bett…pardon, die Punktehöhe teilen. Unsere Tabelle sagt allerdings nicht nur aus, dass alle gleich gut sind – sie sagt auch, dass wir besonders viele unterschiedliche Redner in der DDL begrüßen dürfen. Das freut uns besonders! Wiederholungstäter und frische Gesichter: man kann sich gar nicht entscheiden, worüber man glücklicher ist. Fest steht aber, dass mehr immer besser ist. Daher weiter so, weiter so, weiter so! Vielleicht sieht man sich ja bald in Freiburg.
Es wird gekuschelt in der kalten Jahreszeit!


Sonntag, 8. November 2015

Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen (Ludwig Wittgenstein)

Mainz vereinte dieses Wochenende die Extreme unter sich: kommen wir zunächst zu den Minimalextremen. Von insgesamt 12 Teams (davon 104,66 Nicht-Mainzer-Clubs) brachten gerade einmal 4 Clubs überhaupt einen Juror mit. Das ist erschreckend, traurig und nicht der beste Start in die Saison. Bei 3 von 4 Mainzjurierten Räumen kann man froh sein, dass dies nicht einem der kleineren Clubs passiert ist. Außerdem: die Frauenquote sollte besser, nicht schlechter werden. Nur 5 von 36 Debattanten ließen sich dem weiblichen Geschlecht zuordnen! Am Humor kann und darf es ja wohl nicht liegen.
Ungewöhnlich und weder nachahmenswert noch legitim war die „Göttinger General Opposition“ aus 3 freien Rednern im Finale.
Abe es gibt natürlich auch das Unfassbar-Positiv-Extrem und das liegt ganz eindeutig an den Mainzern! Der Autor hält sich für befangen, aber die Mitkoordinatoren haben erlaubt zu sagen: die Themen waren wunderbar witzig! Und dank der organisierte Orga, konnten einige Veteranen noch große Überraschungen erleben: Die Teilnehmerverpflegung wurde weg von der klassischen Pizza hin zu Couscous und Humus aufgebessert. Auf derart hohem Niveau war natürlich die Partie direkt am Veranstaltungsort am Samstag.
Im Finale standen mit Thore Wojke in der Regierung, Jonas Geisel und Matthias Morrkopf in der Opposition 3 Redner aus dem letzen Jahr auf der gleichen Position. Robert Epple wechselte von der Regierung zu den freien Rednern und Lennart Lokstein sprang von der Jurorenbank in die Regierung. Am Ende setzten sich die Tübinger gegen die letztjährigen Sieger durch und Christoph Sass gewann den Preis für die Beste Finalrede, inder er Lennart zwar lobte, aber alle Argumente der Motion entsprechend mit „Deine Mutter“ rebuttalte.
9 Clubs konnten schon Punkte holen
Die Clubtabelle ist noch nicht sehr aussagekräftig, da der Letztjahressieger Mainz diesmal Veranstalter war. Nur bei den Rednern geht das letzte Jahr einfach weiter. Oben steht der insgesamtbeste Lennart Lokstein direkt vor dem deutschen Meister Nicolas Eberle und dem Turnierbesten des letzen Jahres Thore Wojke. Immerhin können wir nach dem Liganeustart auch einige neue Gesichter in der Tabelle finden. Wir sind gespannt wer sich Ende der Hinrunde (Status Quo nach Paderborn) in den Top 20 halten kann.



Nichts Neues im Westen

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Traurige Nachrichten aus Iserlohn

Gerade erreichte uns diese traurige Nachricht aus Iserlohn:

"Liebes VDCH-Land,
die Organisation des BiTS-Cups hat sich in den letzten Tagen praktisch in unseren Lebensinhalt verwandelt. Um so trauriger sind wir, euch mitteilen zu müssen, dass wir das Turnier absagen müssen.

Durch einen Systemfehler in der Universität wurde die Nachschreibephase auf das Turnierdatum verlegt. Dieser Fehler wurde erst vor drei Tagen bekannt gegeben und wir haben seitdem jede freie Minute damit verbracht Lösungen zu finden, die die Durchführung eines Turniers ermöglicht, das unseren Vorstellungen entspricht .

Wir haben uns sehr gefreut in so kurzer Zeit so viele Anmeldungen erhalten zu haben und hoffen bei einer Neuausrichtung im nächsten Jahr viele von euch in Iserlohn zu treffen.
All denjenigen, denen wir die Teilnahme an Tilbury House IV genommen haben, können wir nur unsere Entschuldigung anbieten" 
Darauf können wir nur antworten: Iserlohn, wir hätten uns wirklich sehr gefreut, wenn wir bei euch hätten reden dürfen! Wir glauben, ihr habt alles getan, was man tun kann, um dieses Turnier doch noch zu ermöglichen. Da hätte wohl auch der heilige Geist der DDL nicht mehr eingreifen können. Wir freuen uns auf nächstes Jahr und drücken die Daumen, dass ihr dann noch einmal ein Turnier ausrichtet!

Sonntag, 27. September 2015

Frisch aus der letzten Saison: Sabrina aus der Rederei

Ich möchte mich für die neue Saison kurz bei euch vorstellen. Ich heiße Sabrina, studiere Germanistik/Politik und wohne im schönen, aber kleinen Heidelberg. Damit ist es auch schon genug des Reallifes. Der größere Teil meines Lebens spielt sich seit einigen Semestern in Debateland ab. Dort bin ich drei Debattierjahre alt, wohne ebenfalls in Heidelberg und sitze im Vorstand der Rederei e.V. Ich habe in dieser Zeit eine Turniersucht entwickelt und engagiere mich zahlungskräftig für die hiesigen Fernbus- und Bahnunternehmen. Von der Entzugsklinik als hoffnungsloser Fall abgestempelt, werde ich mir auch dieses Jahr möglichst keinen Turnierspaß entgehen lassen. Ich hoffe, dass ich dort einige von euch wiedersehen und einige Gesichter neuentdecken werde. Die letztjährigen Statistiken haben gezeigt, dass wir vor allem weibliche Unterstützung gebrauchen können. Deswegen möchte ich im nächsten Jahr insbesondere die zahlreichen Turniere unterstützen, alle anderen mit Twitter und dem Blog auf dem Laufenden zu halten (darauf ein heiliges: „Ich nehme mir vor, mich zu bessern“) und dann steht diese Saison natürlich eine grundlegende Debatte über die Ausrichtung der DDL an. Wir heißen Deutsche, sind aber immer noch die Freie. Unsere Aufgabe wird es nächstes Jahr sein, zu zeigen, dass sich beide Wörter nicht per se ausschließen – aber dazu brauchen wir natürlich auch euch. Daher an dieser Stelle nochmal der Hinweis an alle alten Hasen und frischen Hüpfer: wendet euch gerne mit Kommentaren, Fragen, Antworten und den Lasten des Alltags á la „Was macht man mit den 100 übrig gebliebenen OPD-Jurierbögen, die nach dem Turnier übrig geblieben sind?“ an uns. Wir sind an eurer Meinung und euren Ideen zur DDL interessiert. Zum Glück hatte ich letztes Jahr einen wunderbaren Mitkoordinator, der mir die Prinzipien der DDL ins Herz gesetzt hat und ich hoffe, dass ich sie dieses Jahr weiter würdig vertreten kann. Auf jeden Fall freue ich mich auf die nächste Saison mit Felix und mit euch und hoffe, man sieht sich ganz bald auf den ersten Turnieren! 

Der Zweite im Bunde: Felix aus Tübingen

Die meisten von Euch werden mich wahrscheinlich zumindesten vom Sehen kennen, aber für diejenigen, die mich noch nicht kennen lernen konnten: Ich bin Felix, studiere Medizin und debattiere und engagiere mich nun seit knapp 2 Jahren bei der Streitkultur Tübingen. Da ich denke, dass die DDL-Koordinatoren Ansprechpartner für Jeden sein sollten und Sabrina das personifizierte Gute ist, sehe ich es im kommenden Jahr als meine Aufgabe an, Ansprechpartner für alle hinterlistigen, bösen und unsympathischen Menschen im VDCH-Land zu sein. Also für Alle, die die dunkle Seite der Macht bevorzugen.
Kommen wir zum seriösen Teil. Die letzte FDL-Saison war mit 14 Turnieren die erfolgreichste und größte, die es bisher gegeben hat. Daran möchte ich, zusammen mit Sabrina, anknüpfen und dafür sorgen, dass insbesondere unter neuem Namen die Liga weiter auf dem richtigen Weg bleibt. Dazu gehört natürlich auch zu zeigen, dass Freiheit immer noch groß geschrieben wird. Da die Liga aber aus den Turnieren der Clubs besteht und wir diese nur koordinieren können, hoffe ich, dass ihr uns dabei tatkräftig unterstützt. Falls ihr also Anregungen, Bitten, Ideen oder Fragen habt, zögert nicht, mich auf den Turnieren anzusprechen oder mir zu schreiben. Ich bin gespannt, wer mich auf die dunkle Seite der Macht begleitet.

Dienstag, 11. August 2015

Schon vorm Bodden mental im Urlaub?

Ja, es war Boddencup. Und ja es gab Punkte. Und ja, die Saison ist vorbei. Und ja, der Blogpost kommt verspätet. Doch wann wenn nicht nach einer solchen Saison darf ein Berichterstatter erschöpft sein? Wir hatten großartige 14 großartige Turniere! Das waren 3 mehr als letztes Jahr und Ausrufezeichen für die Diversität in der (diesmal leider nur) deutschen Clublandschaft. Aber zurück zum letzten Turnier der Saison! Was erwartete uns? Trotz der vielen vorherigen Turniere hatten die drei Chefjuroren, Tobias Kube, Franziska Städter und Philip Schröder noch frische Themenideen. Gewohnt hochwertig war der Greifswalder Verpflegungsapparat. Was ist besser als ein Warmhaltebox voller Gegrilltem und Mülltonnen voll mit Salat direkt nach Ende der letzten Runde? Auch schön war, dass das Wetter es trotz Sturm am Morgen am Abend ein Boddenbad zulies. Diesmal sogar ohne Mücken! Das zu viele Turnier zu Kopf steigen, zeigte sich daran, dass einige Spaßvögel voll Übermut an Ort und Stelle einen Debattierclub gründeten.

Nein, hier ändert sich nichts mehr
Dass irgendwann Turniermüdigkeit einsetzt, zeigt Mainz, die nach der deutschen Meisterschaft nicht mehr den absoluten Siegerwillen hatten und kein Team nach Greifswald schickten. Aber Greifswald verhielt sich wie die ungefähr Zeitgleich stattfindende Finaletappe der Tour de France und ein richtiger Angriff wurde nicht mehr gefahren. Die Tübinger hätten nur einen Finaleinzug benötigt, entschieden sich aber für Anfängerförderung. Auch die Möglichkeit über einen Mixedteam Sieg der Tübinger oder einen Einzelsieg für Münster zumindest gleich auf mit Mainz zu landen, verhinderte eine Berliner Mauer aus 4 Teams der BDU im Finale. Und nach dem Vergleich mit dem Rad- nun  einer mit dem Fußsport: Wie der DFB-Pokal hat der Boddencup seine ganz eigenen Regeln. Hinter den Sieger-20 Punkten gibt es zweimal 4,5 für Aachen und Potsdam und einmal 5 für Münster.


Wer aufgepasst hat wird sich fragen, wie kam der Pokal nach Mainz? Wir hatten das Glück, dass Saskia Höfer ohne ihren Club als Jurorin angereist war und den Pokal mitnehmen konnte. Zurecht wie wir finden, da sie zusamenn mit Alexander Labinsky den einzigen rein Mainzer Turniersieg holte.

Dabei fällt auf: Kein Club hat zweimal ein Turnier gewonnen. 8 Clubs und 5 Mixed Teams gewannen.

Nein, die vom letzten Jahr sah anders aus


In den Top sechs der Tabelle hat sich zwar nichts mehr geändert, aber immerhin haben sich mit Franziska Frese und Pegah Maham noch zwei Frauen in die Top 20 gesprochen. Platz 1 der Rednerliste hat diesmal Konrad Gütschow, der Vorjahres-Zweite inne, während der Sieger der letzten Saison, Lennart Lokstein, auf Platz zwei der Tabelle landete. Die beiden versprachen, nachdem sie sie vergessen (oder geplant?) hatten,  die Wandermedaillen in Tübingen auszutauschen. Auf Platz 3 landete Christian Strunck als Erster einer ganzen Reihe starker MainzerInnen (4/5 in den Top 10/20).  Wenn wir schon beim gendern sind: Insgesamt haben wir eine Frauenquote von 27% auf Turnieren und 10/25% in den Top 10/20. Meine (wenigen) Damen und (vielen) Herren, das ist leider zuwenig.

Zuletzt vergeben wir noch einige Fleißsternchen und nominelle Preise:

- Die Goldene Socke für die Meisten Turnierteilnahmen geht an Erik Thierolf mit beängstigenden 11 (elf  !!!11einseinself), den wir auf dem Boddencup zu unrecht durch anonyme Tabs und Redaktionsfehler unterrepräsentiert hatten.

- Der Amazonenclub der Saison sind Frankfurth und Heidelberg Debating mit einer Frauenquote von 63%
- größtes Turnier: Münster mit 72 Teilnehmern

- meisten Redner in den Top 20: Mainz mit 5

- meiste Redner: BDU und Münster mit jeweils 29 verschiedenen Menschen
- meiste Bepunkte Redner: BDU mit 20 Bepunkteten.

Zuletzt noch ein paar persönliche Worte von Philipp:
1) Liebe Bonner, es tut mir schrecklich leid, dass ich euch keinen Text geschrieben habe. Ihr hattet ein wunderbares Turnier, mit allem was man als Debattierer braucht. Inclusive einer mega Party und billigem Alkohol!

2) Liebes VDCH-Land, es tut mir leid dass ich so oft die Artikel, die ich schreiben sollte, verschleppt habe. Einige von euch haben aber immer wieder interessiert nachgehakt und mir geholfen meine Trägheit zu überwinden.

3) Liebes FDL-Koordinatorenkollegium, es war mir eine Freude mit euch zusammen zu arbeiten.

4) Liebe zukünftige Koordinatoren (insb. aber nicht begrenzt auf Felix und Sabrina), ich zähle drauf, dass ihr mein Niveau haltet, aber schneller abliefert.

5) Mal sehen was die Zukunft bringt. Ich erwarte gespannt welchen Namen mein Hintergrundpöstchen bekommt.

Ganz zuletzt will sich auch Sabrina noch zu Wort melden:
1) So gern ich es versprechen würde, liebe FDL-Clubs, es wird bestimmt wieder ein paar Schubser brauchen, damit alle Artikel zeitnah kommen. Aber wir versprechen, dass wir uns größte Mühe geben werden. Wer weiß, vielleicht ist "auf die Füße-Treten und Druckmachen" Philipps nächste Bestimmung!

2) Lieber Philipp! Ich bin wohl nicht die Einzige, die dich an der vordersten Front der FDL vermissen wird. Wenn jemand den FDL-Geist verinnerlicht hat, dann bist du das und du hast ihn so etabliert, dass bestimmt nicht verloren geht. Es hat bis zum letzten Post gebraucht, aber inzwischen konntest du sogar mir beibringen, wie man eine Exceltabelle richtig liest. Ohne dich wäre die FDL vermutlich nicht so gewachsen und sie ist in den letzten Jahren ziemlich gewachsen. Ich bin sehr froh, dass du uns als Hintergrundmann weiterhin erhalten bleibst!